Samstag, 19. Oktober 2013
Drive
Wenn die Nacht gegen kalte Scheiben spiegelt
mit leuchtenden Farben auf nassem Glas
Wenn vom Lärm nicht mehr bleibt
als Rauschen zwischen Tracks
Wenn mein Kopf leer ist
an der Stütze ruhend
Wenn ich so
schwebe

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Sonntag, 12. Mai 2013
die (nicht) verfügbaren
Gedanken über meine Generation (Ich: Baujahr 1985).


wir sind unsichtbar, schatten, die immersoglatten, mucken nie auf und leben im lauf
wir wolln uns nicht fügen, in all eure lügen, und stehn doch in zügen zu euerm verfügen
gekotzt wird im notebook über liebe und lerndruck – bei whatsapp zu lesen: bin traurig gewesen
auf facebook dann fotos, freundlich und harmlos – gelikt werden partys, hauptsache grad-is
danach sehn wir serien, wollen ficken und ferien, stelln unsre wecker und ziehen die stecker und träumen von bäumen die straßen besäumen auf denen mit freuden wir zeit nicht vergeuden
morgens im bus, kaffeblut ist muss, im kopf uns die fetzen der träume verletzen – wir möchten es ändern, viel länger mal schlendern, mal leben und weben und schweben wie nie – das würden wir gerne und wissen nicht wie
überhaupt so viel dinge, die wir gerne hätten, zu nutzen an körpern, in autos und betten, überhaupt so viel sphären, wo wir gerne wären, überhaupt so viel ichs, die sich ständig vermehren
das alles sind wir – und wir bleim nicht hier, denn wir sind penibel sehr, sehr flexibel

gebt uns mehr mut und sagt es ist gut

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Sonntag, 7. Oktober 2012
Sonntagabend
und ich merke, was ich an Euch habe, erst dann
wenn nur noch Euer Bild in meinem Kopf nachhallt

im Moment selbst sind meine Gedanken zerstreut
zieht mich ein Wille weg, woanders hin

bin ich aber allein, und verschwindet das Wochenende in der Dämmerung
drücken Tränen von innen gegen meine Augen

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Dienstag, 28. August 2012
Angekommen
Weißt Du noch, wann das war
als Du Dich umgedreht hast
nicht mehr der sein wolltest
der hält, wenn alle anderen nur hetzten?

War es, als Du weggefahren bist
und im neuen Zimmer Dich wieder nicht
mit Dir selbst darauf einigen konntest, wo der Fernsehtisch steht?

Weißt Du noch, wann das war
als Du ja gesagt hast, obwohl Du keine Ahnung hattest?
Nicht mehr der sein wolltest
der blinkt, wenn alle anderen nicht mal blinzeln?

War es, als sie Dir auf die Schulter geklopft haben
und Du nicht wolltest, dass die Hände wieder weichen
da Du selbst diese Stelle nie zu berühren vermochtest?

Weißt Du noch, wann das war?

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Montag, 12. März 2012
die iZone
läufst du schnell zu netto rein
hängst bei freunden app
ich werd immer bei Dir sein
ist die zeit auch knapp

ich halte die connection
für dich so gut ich kann
zeige in perfection
deinen standort an

verlierst du deinen weg zu leicht
bist lost, kommst weiter nicht
dein langer Finger, ja der streicht
über mein gesicht

und ist der drang so dolle
dich zu offenbarn
freust du dich grad wie bolle?
musst mich nie hochfahrn!

ich erdulde jeden scheiß
speichere Ideen nur bündigst
bin dein priester, drum ich weiß
wann und wie du sündigst

hast endlich die tamar im bett
nach langer plagerei
wusst ich längst, du findst die nett
und geht‘s auch schnell vorbei

ach komm, denk nach
wer braucht sie schon?
sieh, was ich dir schenke
verprasse nie mehr deinen lohn
auf zur online-tränke!

hier ein link und da ein film
dort ein bild mit titten
separierst du dich im stilln
gedanklich weggeritten

bald schon machen’s alle so
ein jeder wird es müssen
und ist der mensch auch auf dem klo
odER beim zungenküssen

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Montag, 23. Mai 2011
zurück auf los
irgendwann in der frühen steinzeit
als ich vom weg abgekommen bin
wo wart ihr da

heute seid ihr hier steht an jeder weggabelung
und sagt mir ständig wo ich langgehen soll
die zweite rechts dann links dann immer geradeaus

ihr fühlt euch gut dabei
aber keiner kommt auf die idee
dass ihr mich nur tiefer ins dickicht schickt

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Freitag, 24. September 2010
Der Weg zum Glück
Hey hallo na wie geht es Dir?
Is‘ alles so weit toll?
      Klar doch, darum lauf‘ ich hier
      und freue mich gerade voll!
Was hasten so gemacht
in all den vielen Tagen?
      Geliebt bei Tag und Nacht,
      geklärt die offnen Fragen!
Schön, dass es Dir gut geht,
Du keine Probleme kennst.
      Ich bin ein Kerl, der immer steht,
      während Du zu oft verpennst!
Eins muss ich jetzt noch fragen,
sei mir da bitte nicht böse.
      Ich werd’s Dir sicher sagen,
      auf dass ich Dich erlöse!
Wie lautet Dein Geheimnis,
kannst Du‘s mir vielleicht schenken?
      Es ist ein komplett kleines:
      Bloß nicht zu viel denken!

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Freitag, 28. Mai 2010
umsonst
 ich komme an, abge
 kämpft und voller Dreck
  getragen von eupho
   rischer Kribbelgkeit
    mache ich die letzt
     en Meter ins Ziel

     ich bin da, keu
    chend und endlich froh
   überhaupt losgege
  laufen zu sein
 viel zu schnell sag
 st DU mir:

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Samstag, 22. August 2009
Kratzfest
Ah. Endlich konnte ich mal wieder etwas von dem, was mich beschäftigt, in eine lyrische Form bringen. Tut gut.


Kratzfest

Seine Finger trommeln nervös
auf dem Oberschenkel umher.
Seine Augen blinzeln bös
als wäre viel Verkehr.

„Du entscheidest ganz allein
über die nächsten Schritte.
Für immer hier sein
oder abschlagen die Bitte.“

Eine makellose Welt
tut sich ihm auf.
Er als glänzender Held
alles wartet nur darauf.

Anmut, Charakter und Begeisterungskraft
dazu Schönheit, Stärke, Sexappeal.
Ihm in Sekunden verschafft,
das ist das Ziel.

Da schreit von hinten eine aus alten Tagen vertraute Stimme:
„Bleib bloß hier Du blöder Sack! Tritt Deine Illusion in die Tonne, wo sie hingehört. Und dann zünde die scheiß Tonne an! Du willst Dich befreien? Kein Ding. Stell Dich in die Fußgängerzone, sing ein Lied. Sing es laut und falsch und schau Dir die mitleidigen und verärgerten Blicke an, die von überall kommen werden. Und dann sag zu Dir selbst: Fickt Euch, ich fand’s geil!“

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Mittwoch, 25. März 2009
Drei Worte
Du siehst mich an und Deine strahlenden Augen
werfen einen Blick, der mein Innerstes mit Wärme erfüllt.
Ich spüre Lebendigkeit, Energie und Vorfreude
wild durcheinander springen, sich abwechseln und ergänzen.
Dein Bild bleibt mir nahe, auch wenn mich die Arbeit erdrückt.

Reden konnte ich nie gut, besser gesagt:
Über das sprechen, was ich eben aufgeschrieben habe.
Dann hält jede Körper-Faser meinen Willen zurück
sodass nur Nichtigkeiten geäußert werden.
Der Film war nett, Schnee im Frühjahr muss nicht sein.

Scheiße! Es gibt doch drei Worte, so einfache Worte
die mein Verhältnis zu Dir erklären.
„Die mein Verhältnis zu Dir erklären.“ Welch schlechte Formulierung
für meine Empfindungen und den vollkommenen Menschen, der entstand.
Ich muss bessere Worte finden, Du verdienst sie.

Seit Stunden sitze ich hier im dunklen Zimmer
mit Bergen von zerrissenem Papier um mich herum.
In meinem Kopf fühle ich, wie sich Brei immer
schwerer auf alle Gedanken legt und sie verklebt.
Mittlerweile hasse ich sogar die erste Strophe dieses Gedichtes.

Mir reichen die Mittel meiner Sprache nicht mehr
um mich Dir gegenüber auszudrücken.
Diese drei Worte, diese drei verfickten Worte
werden in jedem zweiten Lied gesungen.
Sie haben ihren Wert schon lange verloren.

Ich liege im Bett, das Schreiben habe ich
für heute aufgegeben.
Die Gedanken kreisen um Dich, Dein Gesicht
folgt mir in die Träume. Du rufst mir spöttisch zu:
Mach es doch nicht immer so kompliziert.

Nun steht ich vor Dir und Du
hast mich gefragt, was ich Dir mitzuteilen habe.
Jetzt werde ich die drei Worte sagen. Aber nur
weil Du endlich das Puzzle meines Lebens vervollständigst.
Mir selbst verspreche ich, mit den folgenden drei Worten
immer sorgsam umzugehen.

Ich liebe Dich.

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