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Sonntag, 3. Februar 2008
Viva la Revolution!
tobi-wan, 22:16h
Die Sonne geht früh unter, anderes ist man im Winter schließlich nicht gewohnt.
Manch eine der vereinzelten Gestalten, die noch auf dem Bürgersteig unterwegs ist und an den prächtigen Einfamilienhäusern mit den durch hohe Steinmauern oder vergoldete Zäune geschützten Gärten vorbeigeht, mag sich angesichts des warmen Leuchtens aus den Fenstern schon auf einen beschaulichen Abend vor dem Kamin freuen.
Selten fährt ein Auto vorbei, aber wenn, dann nicht zu schnell.
Eines davon, ein silbernes Exemplar mit weichen Linien, glitzernden Felgen und dem Stern am vordere Ende der Motorhaube, hält vor einem der Gittertore, welches links und rechts von einer Steinmauer begrenzt wird. Das Tor öffnet automatisch und kehrt wieder in die Ausgangsposition zurück, nachdem das teure Gefährt seinen Platz unter dem Car-Port aus Backsteinen eingenommen hat. Schwere Schritte durchbrechen die Ruhe des kleinen Ortes am Rande der Stadt, verlieren sich aber schnell in der Ferne.
Ein Hund bellt kurz. Sein Besitzer nötigt ihn sofort, nicht weiter zu stören.
Dann geschieht etwas, was die Aufmerksamkeit der vielen Bewohner dieses beschaulichen Ortes sicher erregt hätte, würden sie hinter ihren hohen Zäunen und Mauern die Straße sehen:
Drei junge Menschen biegen um die Ecke, zwei Jungs, ein Mädchen.
Sie laufen, als wollen sie jedem mitteilen: Schaut her, wir werden die Welt verändern!
Alle drei haben lange Haare. Bei zweien von ihnen sind sie zum Zopf gebunden, das Mädchen trägt sie offen und mit roten Strähnen.
Einer der Jungs nickt beim Gehen rhythmisch mit dem Kopf, da ihm offenbar gefällt, was durch Stöpsel in beide Ohren dringt.
Ihr Weg endet vor dem automatischen Gittertor.
Sofort beginnt das Mädchen mit den beiden Jungs zu tuscheln, wobei der Junge mit den Kopfhörern weiter im Takt der Musik nickt.
Kurz nach der Absprache klettern beide Jungs auch schon über das Gittertor. Währenddessen wendet das Mädchen ihren Kopf von einer Richtung der Straße zu der anderen, nun in deutlicher Hektik.
Hinter dem Gittertor ist davon aber nichts zu spüren.
Kaum vor dem silbernen Auto mit den weichen Linien angekommen, werden zwei Hosen von vier Händen mit Gelassenheit geöffnet und die friedliche Stille unter dem Carport durch ein Geräusch verletzt, welches entsteht, wenn der Lack eines teuren Autos angepinkelt wird.
Die geschmacklose, aber zweifelsohne originelle Art der Entweihung ist kaum vorüber, da klettern beide Jungs schon wieder auf die Straßenseite. Hier nun entdeckt der interessierte Beobachter das erste Mal ein Missgeschick in der Ausführung des Plans:
Gerade, als der Junge mit den Ohrstöpseln auf der Spitze des Gittertores angekommen ist und sich für den Absprung vorbereitet, rutscht ihm der MP3-Player aus der Jackentasche und zerschellt geräuschvoll an den Steinplatten, die sich gut zwei Meter tiefer befinden. Ein kurzes Zögern, wohl der Abwägung des weiteren Handelns geschuldet, dann springt sein ehemaliger Besitzer ungeschickt auf die Straße und flucht.
Die Stimme des Mädchens klingt aufgeregt:
„Los, lasst uns abhauen, unsere Arbeit ist getan.“
Die Zufriedenheit mit der Aktion sieht man ihr deutlich an. Der Junge direkt neben ihr antwortet sofort, ähnlich überzeugt:
„Ja, morgen Abend setzten wir die Revolution fort!“
Doch in der Stimme des musikinteressierten Teilnehmers der Gruppe ist nur Resignation zu hören:
„Vergiss die Revolution.
Fuck, ich brauche erstmal nen neuen IPod…“
Manch eine der vereinzelten Gestalten, die noch auf dem Bürgersteig unterwegs ist und an den prächtigen Einfamilienhäusern mit den durch hohe Steinmauern oder vergoldete Zäune geschützten Gärten vorbeigeht, mag sich angesichts des warmen Leuchtens aus den Fenstern schon auf einen beschaulichen Abend vor dem Kamin freuen.
Selten fährt ein Auto vorbei, aber wenn, dann nicht zu schnell.
Eines davon, ein silbernes Exemplar mit weichen Linien, glitzernden Felgen und dem Stern am vordere Ende der Motorhaube, hält vor einem der Gittertore, welches links und rechts von einer Steinmauer begrenzt wird. Das Tor öffnet automatisch und kehrt wieder in die Ausgangsposition zurück, nachdem das teure Gefährt seinen Platz unter dem Car-Port aus Backsteinen eingenommen hat. Schwere Schritte durchbrechen die Ruhe des kleinen Ortes am Rande der Stadt, verlieren sich aber schnell in der Ferne.
Ein Hund bellt kurz. Sein Besitzer nötigt ihn sofort, nicht weiter zu stören.
Dann geschieht etwas, was die Aufmerksamkeit der vielen Bewohner dieses beschaulichen Ortes sicher erregt hätte, würden sie hinter ihren hohen Zäunen und Mauern die Straße sehen:
Drei junge Menschen biegen um die Ecke, zwei Jungs, ein Mädchen.
Sie laufen, als wollen sie jedem mitteilen: Schaut her, wir werden die Welt verändern!
Alle drei haben lange Haare. Bei zweien von ihnen sind sie zum Zopf gebunden, das Mädchen trägt sie offen und mit roten Strähnen.
Einer der Jungs nickt beim Gehen rhythmisch mit dem Kopf, da ihm offenbar gefällt, was durch Stöpsel in beide Ohren dringt.
Ihr Weg endet vor dem automatischen Gittertor.
Sofort beginnt das Mädchen mit den beiden Jungs zu tuscheln, wobei der Junge mit den Kopfhörern weiter im Takt der Musik nickt.
Kurz nach der Absprache klettern beide Jungs auch schon über das Gittertor. Währenddessen wendet das Mädchen ihren Kopf von einer Richtung der Straße zu der anderen, nun in deutlicher Hektik.
Hinter dem Gittertor ist davon aber nichts zu spüren.
Kaum vor dem silbernen Auto mit den weichen Linien angekommen, werden zwei Hosen von vier Händen mit Gelassenheit geöffnet und die friedliche Stille unter dem Carport durch ein Geräusch verletzt, welches entsteht, wenn der Lack eines teuren Autos angepinkelt wird.
Die geschmacklose, aber zweifelsohne originelle Art der Entweihung ist kaum vorüber, da klettern beide Jungs schon wieder auf die Straßenseite. Hier nun entdeckt der interessierte Beobachter das erste Mal ein Missgeschick in der Ausführung des Plans:
Gerade, als der Junge mit den Ohrstöpseln auf der Spitze des Gittertores angekommen ist und sich für den Absprung vorbereitet, rutscht ihm der MP3-Player aus der Jackentasche und zerschellt geräuschvoll an den Steinplatten, die sich gut zwei Meter tiefer befinden. Ein kurzes Zögern, wohl der Abwägung des weiteren Handelns geschuldet, dann springt sein ehemaliger Besitzer ungeschickt auf die Straße und flucht.
Die Stimme des Mädchens klingt aufgeregt:
„Los, lasst uns abhauen, unsere Arbeit ist getan.“
Die Zufriedenheit mit der Aktion sieht man ihr deutlich an. Der Junge direkt neben ihr antwortet sofort, ähnlich überzeugt:
„Ja, morgen Abend setzten wir die Revolution fort!“
Doch in der Stimme des musikinteressierten Teilnehmers der Gruppe ist nur Resignation zu hören:
„Vergiss die Revolution.
Fuck, ich brauche erstmal nen neuen IPod…“
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