Dienstag, 24. Februar 2009
Schlussverkauf
tobi-wan, 00:23h
Er geht zum Info-Schalter, etwas ungelenk, ja, aber seine Frage kommt schnell.
„Ich brauche dringend ein neues Image.“
Der freundliche Herr hinterm Tresen, Herr Henkelmann, legt die hohe Stirn in Falten, damit jeder seine Konzentration sieht.
„Nun, unser Angebot ist sehr umfangreich. Bitte sagen Sie mir doch, wonach Sie genau verlangen.“
(Es ist einfacher, wenn ich dem Kunden ab jetzt einen Namen gebe, sonst besteht die Gefahr einer Verwechslung. Außerdem habe ich keine Lust mehr, die Protagonisten ständig umschreiben zu müssen, etwa mit „der Mann vor dem Schalter“ oder „sein Gegenüber“. Also, von nun an heißt der Kunde „Herr K.“.)
Herr K. muss nicht lange überlegen.
„Aber schauen Sie mich doch an. Würden Sie sich mit diesem Image auf die Straße trauen?“
Der Kundenberater kippt seinen Kopf ein wenig und streicht sich über die Krawatte.
„Mein Herr, nichts liegt mir fremder, als Ihnen zu nahe treten zu wollen…“
Schnell wird er unterbrochen.
„Sie verkaufen doch Images, richtig?“
Herr Henkelmann antwortet sofort.
„Selbstverständlich, ja…“
„Klasse. Und weil Sie das tun, können Sie ein gutes von einem schlechten Image unterscheiden. Ich frage Sie also nochmal:
Würden Sie sich mit dem Image, das Sie hier vor sich sehen, auf die Straße trauen?“
Ein Kundenberater sucht nach Worten. Hat man selten. Sollte er einen anderen Beruf wählen?
„Äh, eventuell teilen Sie mir einfach mit, an welches Image Sie denken, und ich werde sehen, ob wir etwas Passendes für Sie dahaben.“
Herr K. lehnt sich weiter nach vorne, die Hände auf den Tresen gestützt.
„Ich suche was in die Richtung Charmeur, sie wissen schon:
Sichere Gestik, treffsichere Komplimente, immer ne spontane Antwort parat, passt in jede Ecke usw!“
Auf der Stirn von Herrn Henkelmann bilden sich die ersten Schweißperlen. Er will sie wegwischen, antwortet aber erst.
„Mein lieber Herr, es tut mir furchtbar Leid, aber da kann ich Ihnen gar nicht helfen.“
Die Hände des Herrn K. wandern weiter nach vorne.
Er klingt empört.
„Warum nicht?“
Herr Henkelmann verschränkt beide Hände vor seinem Bauch.
„Die sind alle ausverkauft.“
„Ich brauche dringend ein neues Image.“
Der freundliche Herr hinterm Tresen, Herr Henkelmann, legt die hohe Stirn in Falten, damit jeder seine Konzentration sieht.
„Nun, unser Angebot ist sehr umfangreich. Bitte sagen Sie mir doch, wonach Sie genau verlangen.“
(Es ist einfacher, wenn ich dem Kunden ab jetzt einen Namen gebe, sonst besteht die Gefahr einer Verwechslung. Außerdem habe ich keine Lust mehr, die Protagonisten ständig umschreiben zu müssen, etwa mit „der Mann vor dem Schalter“ oder „sein Gegenüber“. Also, von nun an heißt der Kunde „Herr K.“.)
Herr K. muss nicht lange überlegen.
„Aber schauen Sie mich doch an. Würden Sie sich mit diesem Image auf die Straße trauen?“
Der Kundenberater kippt seinen Kopf ein wenig und streicht sich über die Krawatte.
„Mein Herr, nichts liegt mir fremder, als Ihnen zu nahe treten zu wollen…“
Schnell wird er unterbrochen.
„Sie verkaufen doch Images, richtig?“
Herr Henkelmann antwortet sofort.
„Selbstverständlich, ja…“
„Klasse. Und weil Sie das tun, können Sie ein gutes von einem schlechten Image unterscheiden. Ich frage Sie also nochmal:
Würden Sie sich mit dem Image, das Sie hier vor sich sehen, auf die Straße trauen?“
Ein Kundenberater sucht nach Worten. Hat man selten. Sollte er einen anderen Beruf wählen?
„Äh, eventuell teilen Sie mir einfach mit, an welches Image Sie denken, und ich werde sehen, ob wir etwas Passendes für Sie dahaben.“
Herr K. lehnt sich weiter nach vorne, die Hände auf den Tresen gestützt.
„Ich suche was in die Richtung Charmeur, sie wissen schon:
Sichere Gestik, treffsichere Komplimente, immer ne spontane Antwort parat, passt in jede Ecke usw!“
Auf der Stirn von Herrn Henkelmann bilden sich die ersten Schweißperlen. Er will sie wegwischen, antwortet aber erst.
„Mein lieber Herr, es tut mir furchtbar Leid, aber da kann ich Ihnen gar nicht helfen.“
Die Hände des Herrn K. wandern weiter nach vorne.
Er klingt empört.
„Warum nicht?“
Herr Henkelmann verschränkt beide Hände vor seinem Bauch.
„Die sind alle ausverkauft.“
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