Samstag, 12. Mai 2007
Zuhause
Dunkel lag sie vor ihm, die Straße, mit Bäumen auf beiden Seiten.
Die Äste und Blätter zitterten im Wind, als ob sie dessen Willen gehorchten. Obwohl er unter einem Vordach stand und sich mit dem Rücken an die kalte Steinwand presste, wurde er nass, denn der Wind schickte den Regen in ungleichmäßigen Abständen zu ihm hinüber.
Kein Mensch war mehr auf der Straße, und es wunderte ihn nicht.
Für einen Moment dachte er daran, zurückzugehen, und wie die anderen in einem Zimmer abzuwarten, bis der Sturm seine Kraft verlieren würde.
Aber dann könnte er heute nicht mehr da ankommen, wo er schon so lange hinwollte.
Könnte nicht das hölzerne Gartentor beiseite schieben, und sich dabei wieder vornehmen, es endlich neu zu streichen.
Könnte nicht an der Hecke vorbeigehen, die ihn jedes Mal daran erinnerte, wie schön es sein kann, der Natur keine Grenzen zu setzen.
Und er könnte auch nicht in das Gesicht der Person blicken, für die sich der Weg durch Regen und Sturm lohnte.
So trat er auf die Straße, wurde sofort nass und fror entsetzlich, doch anhalten wollte er nicht, denn seine Füße liefen von alleine.

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