Montag, 8. September 2008
Die bemitleidenswerte Prinzessin
tobi-wan, 18:22h
Es war einmal in einem kleinen Land, da lebte eine Prinzessin.
Ihr Vater, der König, hatte ihr den schönsten Palast bauen lassen, der mit Fleiß und Geld errichtet werden konnte. Alles war nur aus den teuersten Stoffen. Der Boden aus Marmor, die Decken aus Gold, und kein Zimmer blieb ohne Edelsteine. Doch oft kullerten der Prinzessin dicke Tränen die Wangen runter, während sie durch ihren Palast wanderte.
Der König bekam bald davon mit, und so rief er die Prinzessin zu sich und fragte sie nach dem Grund ihrer Trauer. Sie antwortete mit weinerlicher Stimme:
„Vater, ich bin so schrecklich einsam hier. Ich hatte noch nie einen jungen Mann an meiner Seite, der mich liebt.“
Der König antwortete verwundert:
„Aber geliebte Tochter, es vergeht kein Tag, da nicht drei oder vier Jünglinge aus den besten Familien des Landes vor Deiner Tür stehen. Gestern erst bat ein freundlicher junger Mann in hervorragender Rhetorik um Deine Gunst. Er war edlen Gemüts und hatte einen vorzüglichen Humor.“
Hier schnitt ihm die Prinzessin das Wort ab.
„Aber Vater, seine Nase! Die war ein wenig zu krumm, findet Ihr nicht?“
Der König fuhr fort.
„Und nach ihm kam ein Junge, von dessen stattlichem Auftreten, den breiten Schultern und dem forschen Gang die Dienerinnen noch Wochen reden werden.“
Die Prinzessin unterbrach ihn erneut.
„Aber Vater, sein Geschwätz! Er hat sich zwei Mal verhaspelt! Also ist er ein dummer Kerl, findet Ihr nicht?“
Erneut begann der König zu reden.
„Als drittes stand ein Jüngling in Deiner Vorhalle, der die besten Manieren von allen hatte.
Noch dazu konnte er Gedichte und sein Gesicht sah aus wie das eines Helden.“
Wie gewöhnlich fiel die Prinzessin ihrem Vater ins Wort.
„Aber Vater, sein Hut! Dessen Farbe war scheußlich. Jemand mit solch abartigem Geschmack passt nicht zu mir, findet Ihr nicht?“
Der König beließ es bei den Appellen, küsste seine Tochter zum Abschied auf die Stirn und flüsterte:
„Ich weiß, geliebte Tochter, Du verdienst den besten Mann der Welt. Eines Tages wird er kommen, dann musst Du ihn nur erkennen.“
Anschließend legte sich die Prinzessin in ihr großes, leeres Himmelbett und dachte an ihren Prinzen, wie er auf seinem makellosen Schimmel zu ihr ritt, mit seinem perfekten Körper, dem strahlensten Lächeln, dem klügsten Kopf und einem Herzen, welches ganz und gar ihr gehört. Und sie fing an zu onanieren, wie jeden Abend, weil ihr scheiß Prinz niemals kommen wird, oder falls doch, dann erst wenn sie alt und runzelig ist und er dann natürlich keinen Bock mehr auf sie hat, während nebenan ihre jüngere Schwester die ganzen abgelehnten Jungs durchpoppte, mächtig Spaß hatte, der älteren Schwester den letzten Schlaf raubte und damit bewies, dass jedes verdammte Märchen nen Happy-End haben kann. HAH!
Ihr Vater, der König, hatte ihr den schönsten Palast bauen lassen, der mit Fleiß und Geld errichtet werden konnte. Alles war nur aus den teuersten Stoffen. Der Boden aus Marmor, die Decken aus Gold, und kein Zimmer blieb ohne Edelsteine. Doch oft kullerten der Prinzessin dicke Tränen die Wangen runter, während sie durch ihren Palast wanderte.
Der König bekam bald davon mit, und so rief er die Prinzessin zu sich und fragte sie nach dem Grund ihrer Trauer. Sie antwortete mit weinerlicher Stimme:
„Vater, ich bin so schrecklich einsam hier. Ich hatte noch nie einen jungen Mann an meiner Seite, der mich liebt.“
Der König antwortete verwundert:
„Aber geliebte Tochter, es vergeht kein Tag, da nicht drei oder vier Jünglinge aus den besten Familien des Landes vor Deiner Tür stehen. Gestern erst bat ein freundlicher junger Mann in hervorragender Rhetorik um Deine Gunst. Er war edlen Gemüts und hatte einen vorzüglichen Humor.“
Hier schnitt ihm die Prinzessin das Wort ab.
„Aber Vater, seine Nase! Die war ein wenig zu krumm, findet Ihr nicht?“
Der König fuhr fort.
„Und nach ihm kam ein Junge, von dessen stattlichem Auftreten, den breiten Schultern und dem forschen Gang die Dienerinnen noch Wochen reden werden.“
Die Prinzessin unterbrach ihn erneut.
„Aber Vater, sein Geschwätz! Er hat sich zwei Mal verhaspelt! Also ist er ein dummer Kerl, findet Ihr nicht?“
Erneut begann der König zu reden.
„Als drittes stand ein Jüngling in Deiner Vorhalle, der die besten Manieren von allen hatte.
Noch dazu konnte er Gedichte und sein Gesicht sah aus wie das eines Helden.“
Wie gewöhnlich fiel die Prinzessin ihrem Vater ins Wort.
„Aber Vater, sein Hut! Dessen Farbe war scheußlich. Jemand mit solch abartigem Geschmack passt nicht zu mir, findet Ihr nicht?“
Der König beließ es bei den Appellen, küsste seine Tochter zum Abschied auf die Stirn und flüsterte:
„Ich weiß, geliebte Tochter, Du verdienst den besten Mann der Welt. Eines Tages wird er kommen, dann musst Du ihn nur erkennen.“
Anschließend legte sich die Prinzessin in ihr großes, leeres Himmelbett und dachte an ihren Prinzen, wie er auf seinem makellosen Schimmel zu ihr ritt, mit seinem perfekten Körper, dem strahlensten Lächeln, dem klügsten Kopf und einem Herzen, welches ganz und gar ihr gehört. Und sie fing an zu onanieren, wie jeden Abend, weil ihr scheiß Prinz niemals kommen wird, oder falls doch, dann erst wenn sie alt und runzelig ist und er dann natürlich keinen Bock mehr auf sie hat, während nebenan ihre jüngere Schwester die ganzen abgelehnten Jungs durchpoppte, mächtig Spaß hatte, der älteren Schwester den letzten Schlaf raubte und damit bewies, dass jedes verdammte Märchen nen Happy-End haben kann. HAH!
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