Dienstag, 1. August 2006
Ey Alder, was guckst Du?
In meinem heutigen Beitrag möchte ich alle Tierfreunde unter den Lesern vor einer Art warnen, die besonders zur aktuellen Jahreszeit sehr nervig werden kann:
Es geht um den gemeinen Proll.
Der Proll ist eine Gattung, deren Population sich in den letzten Jahren gefährlich erhöht hat. Mittlerweile werden ganze Schulen, Bars, Discos und Strände von ihm bevölkert. Für diejenigen unter uns, die ihm bisher noch nicht oder nur selten in freier Wildbahn begegnet sind, folgt nun eine kurze Beschreibung: Er ist meist männlich und zwischen 14 und 25 Jahren alt, wobei die Altersgrenze gerne nach unten verschoben werden kann. Das wichtigste im Leben eines Prolls ist es, jedem permanent zu demonstrieren, dass er der Mittelpunkt der Welt ist. Blöderweise reicht die Intelligenz eines durchschnittlichen Prolls nicht aus, um das mit einem geistreichen Auftreten zu erreichen.
Aus diesem Grund versucht er, seine Mitmenschen durch einen jedem Proll vorgeschriebenen Wortschatz zu beeindrucken. Dabei müssen Wörter wie „Alder“, „Isch schwöre“ sowie „Deine Mudda“ mindesten einmal pro Satz bzw. Wortaneinanderreihung benutzt werden, das Verwenden von Artikeln ist verboten (Beispiel: Isch geh heute Abend Disco Alder). Doch die Erkennungsmerkmale der Prolls sind nicht nur auf ihre verbale Artikulation beschränkt. Schon von weitem kann sie jeder anhand ihrer Kleidung identifizieren. Die ist oft von Picaldi und gewährleistet, dass sich die Prolls auch untereinander gleich erkennen. Um die Rangfolge innerhalb eines Proll-Rudels zu verdeutlichen, sind Goldketten sehr beliebt. Ein weiteres interessantes Phänomen bei der Proll-Gattung ist ihr Verhalten zur Paarungszeit, die an 365 Tagen des Jahres stattfindet. Hierbei kommt dem Proll zugute, dass ein kluger Kopf Lautsprecher an Handys (ein weiteres wichtiges Statussymbol) gebaut hat. Deshalb kann der Proll mit ihrer Hilfe die Mitbürger in Bus, U-Bahn oder auf der Straße mit seiner Lieblingsmusik erfreuen und so die Weibchen auf sich aufmerksam machen.
Nach der Paarung, die meist am Abend des Kennenlernens vonstatten geht, behandelt der gemeine Proll sein Weibchen jedoch nicht mehr mit der selben Sorgfalt wie zuvor.
Warum die Weibchen trotzdem so lange bei den Prolls bleiben, konnten Forscher bisher nicht eindeutig feststellen.
Eines ist jedoch sicher: Vom Aussterben bedroht ist diese merkwürdige
Gattung leider nicht.

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Montag, 31. Juli 2006
Ich bin toll, denn ich habe einen Blog…
Nun hat es mich also auch erwischt.
Wie zig andere Internet-Nutzer auf der Welt ebenfalls investiere
ich einen Teil meiner kostbaren Zeit, um anderen Menschen
Dinge mitzuteilen, die sie vielleicht gar nicht interessieren.
Ich werde mich aber bemühen, den geneigten Leser nicht
mit ach so interessanten Details aus meinem Privatleben zu langweilen.
Also gibts hier keine Katzenfotos und auch nicht Bilder von Tante Ernas 70ten.
Stattdessen versuche ich, jeden Eintrag so zu gestalten, dass er der Person, die sich die Mühe macht, den ganzen Kram durchzulesen, auch etwas bringt.
Ich denke an Erkenntnis, Belustigung, Diskussionsanregung…
Ok, das machen tausende Mitmenschen auch, warum also sollte man sich ausgerechnet diesen Blog durchlesen?
Keine Ahnung…
Aber vielleicht schaffe ich ja im Laufe der Zeit Grund dafür…

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Rettet die Fischottter
In Deutschland lebten früher rund 300 000 Fischotter.
Mittlerweile sind es nur noch ca. 7000.
Das liegt daran, dass immer mehr Flüsse begradigt werden, und so der Lebensraum der armen Otter zerstört wird. Woher ich sowas weiß? Weil ich in Tegel nach erfolgloser Sommerjobsuche von einer netten jungen Dame des Vereins "Aktion Fischotterschutz e.V." darüber informiert wurde. Allerdings muss ich gestehen, dass ich mich zu ihrer Enttäuschung nicht dazu habe überreden lassen, eine Spendenbescheinigung zu unterschreiben.
Wie gemein ich doch bin. Erst mach ich ihr Hoffnung, indem ich mit zum Stand gehe (Grund 1: Sie war irgendwie niedlich, Grund 2: Ich hab ja eh nichts zu tun), und dann lasse ich mich doch zu nichts überreden.
Doch jetzt kommt die interessante Frage:
Warum reagieren eigentlich die meisten Menschen mit Ablehnung, wenn es um Spenden geht?
Hat man kein Vertrauen in die jeweilige Organisation?
Hält man die Verwendung des Geldes nicht für sinnvoll?
Spendet man schon für andere, eventuell wichtigere Sachen oder hat zuwenig Geld?
Sind einem die 5-10 Euro, die man nach der Weihnachtspredigt im Klingelbeutel versenkt, genug?
Oder ist es doch eher Egoismus und "Mir doch egal"-Mentalität, auch wenn sich das natürlich keiner eingestehen will?

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Der Sommer macht Pause
Nach ca drei Wochen des schönen daheimurlaubens am Strand (mit kleiner Zwangsunterbrechung letzte Woche) bot sich mir heute Morgen ein ungewohntes Bild: Die Sonne ist nicht mehr da! Stattdessen verhindern Regenwolken, dass ihre kostbaren Strahlen meine Haut weiterhin bräunen können, und die Temperaturen sind auf arktische 24 Grad gefallen...Die Erkenntnis kam langsam, aber dann mit erschütternder Wucht:
Heute wirst Du Deinen Adonis-Körper definitiv nicht am Strand präsentieren können...
Verdammt, wie kann mich mein Freund, der Sommer, nur so hintergehen?
Dabei habe ich ihm doch vertraut und mir im Strandbad extra eine 10er Eintrittskarte gekauft, voller in Deutschland doch immer wieder verlangter Zuversicht und Risikobereitschaft.
Was soll ich also mit diesem Tag anfangen? Vielleicht ist das ja die Gelegenheit, sich mal wieder um einen Ferienjob zu bemühen, Zeit wirds ja...Außerdem kann man ja auch mal an die Menschen denken, denen der Sommer bisher nur zu schaffen gemacht hat und die sich über eine Abkühlung freuen...Also, lieber Sommer, wenn Du morgen wieder zurückkommst, dann verzeihe ich Dir Deine heutige Abstinenz noch mal...

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