Samstag, 24. März 2007
Gefängnis im Kopf
tobi-wan, 01:03h
Sein neues Zuhause ließ ihn vieles vergessen, doch eine Erinnerung musste einfach bleiben, als ob sie in sein Hirn eingebrannt worden wäre:
Das Gefühl von Sand auf der Haut, das Rauschen der Wellen, die kreischenden Möwen und nicht zuletzt der Wind, ohne den das Meer gar nicht existieren könnte. Verbunden waren diese Empfindungen mit seiner Familie, mit der er vor gut zwei Jahren endlich in das Haus direkt am Strand gezogen war. Lange hatten sie davon gesprochen, es sich ausgemalt, Pläne geschmiedet, aber zu oft den entscheidenden Schritt nicht gewagt.
Dann standen sie eines Abends doch endlich am Strand, hinter ihnen ihr Haus, vor ihnen nur das Meer, und brauchten eine Weile, um die Situation zu erfassen.
Von da an saßen sie viele Abende direkt am Meer, mal alleine, mal alle zusammen oder nur er mit seiner Frau, und es fühlte sich gut an, denn ein lange gehegter Wunsch war in Erfüllung gegangen.
Es betrübte ihn, dass die Stimmen in seinem Kopf genau in dem Jahr zum ersten Mal erklangen, als er mit seiner Frau und seinem kleinen Sohn in das neue Haus zog.
Er wusste nicht, woher sie kamen oder wie er sie dazu bringen konnte, zu schweigen.
Und als sie immer öfter zu ihm sprachen, da konnte er sie einfach nicht mehr ignorieren.
Er wollte sie verjagen, herausbekommen aus seinem Leben, aus dem Leben seiner Familie, dem neuen Leben am Meer.
Er schrie gegen sie an, besonders nachts, weil sie ihn dann am lautesten riefen. Aber bald gab er seinen Widerstand auf, viel zu schnell, wie er sich später eingestehen musste.
Zum ersten Mal hörte er ihnen zu, und wenig später tat er, was sie ihm befahlen.
Seiner Familie konnte er es nicht verheimlichen, denn für sie wurde er mehr und mehr zu einem Fremden, einer Bedrohung.
So landete er hier, in diesem kleinen Raum, ohne scharfe Ecken oder spitze Gegenstände, mit denen er sich verletzten konnte, wie er es damals gemacht hatte.
Man kümmerte sich um ihn, beschützte ihn vor den Stimmen, die durch kleine weiße Pillen zum Verstummen gebracht wurden.
Jetzt, in den Nächten ohne Stimmen, da musste er immer an seine Familie und das Meer denken, und er wollte dahin zurück.
Sein Sohn hatte ihm ein Bild gemalt, auf dem er mit Mama und Papa am Strand steht und auf das Meer hinaus sieht.
Es hing direkt an der Wand über dem Bett.
Manchmal brachte er Stunden vor dem Bild zu, ließ es realer werden, bis er endlich selbst wieder neben seinem Sohn und seiner Frau das Meer betrachten konnte.
Alles war da, der Sand, die Wellen, die Möwen und natürlich der Wind, aber sein schmerzender Kopf verhinderte jedes Mal, dass er länger am Strand blieb.
Doch immer, nachdem er ihn ein letztes Mal gegen die Wand geschlagen hatte, wusste er, dass er es wieder tun würde, um zu seiner Familie zurückzukehren.
Schon bald kamen Männer und nahmen das Bild weg, damit es ihn nicht mehr dazu brachte, mit dem Kopf gegen die Wand zu hauen.
Von nun an blieb ihm nur, jeden Gedanken zu nutzten, um gegen das Verblassen der Erinnerung anzukämpfen, der Erinnerung an das Meer und seine Familie.
Das Gefühl von Sand auf der Haut, das Rauschen der Wellen, die kreischenden Möwen und nicht zuletzt der Wind, ohne den das Meer gar nicht existieren könnte. Verbunden waren diese Empfindungen mit seiner Familie, mit der er vor gut zwei Jahren endlich in das Haus direkt am Strand gezogen war. Lange hatten sie davon gesprochen, es sich ausgemalt, Pläne geschmiedet, aber zu oft den entscheidenden Schritt nicht gewagt.
Dann standen sie eines Abends doch endlich am Strand, hinter ihnen ihr Haus, vor ihnen nur das Meer, und brauchten eine Weile, um die Situation zu erfassen.
Von da an saßen sie viele Abende direkt am Meer, mal alleine, mal alle zusammen oder nur er mit seiner Frau, und es fühlte sich gut an, denn ein lange gehegter Wunsch war in Erfüllung gegangen.
Es betrübte ihn, dass die Stimmen in seinem Kopf genau in dem Jahr zum ersten Mal erklangen, als er mit seiner Frau und seinem kleinen Sohn in das neue Haus zog.
Er wusste nicht, woher sie kamen oder wie er sie dazu bringen konnte, zu schweigen.
Und als sie immer öfter zu ihm sprachen, da konnte er sie einfach nicht mehr ignorieren.
Er wollte sie verjagen, herausbekommen aus seinem Leben, aus dem Leben seiner Familie, dem neuen Leben am Meer.
Er schrie gegen sie an, besonders nachts, weil sie ihn dann am lautesten riefen. Aber bald gab er seinen Widerstand auf, viel zu schnell, wie er sich später eingestehen musste.
Zum ersten Mal hörte er ihnen zu, und wenig später tat er, was sie ihm befahlen.
Seiner Familie konnte er es nicht verheimlichen, denn für sie wurde er mehr und mehr zu einem Fremden, einer Bedrohung.
So landete er hier, in diesem kleinen Raum, ohne scharfe Ecken oder spitze Gegenstände, mit denen er sich verletzten konnte, wie er es damals gemacht hatte.
Man kümmerte sich um ihn, beschützte ihn vor den Stimmen, die durch kleine weiße Pillen zum Verstummen gebracht wurden.
Jetzt, in den Nächten ohne Stimmen, da musste er immer an seine Familie und das Meer denken, und er wollte dahin zurück.
Sein Sohn hatte ihm ein Bild gemalt, auf dem er mit Mama und Papa am Strand steht und auf das Meer hinaus sieht.
Es hing direkt an der Wand über dem Bett.
Manchmal brachte er Stunden vor dem Bild zu, ließ es realer werden, bis er endlich selbst wieder neben seinem Sohn und seiner Frau das Meer betrachten konnte.
Alles war da, der Sand, die Wellen, die Möwen und natürlich der Wind, aber sein schmerzender Kopf verhinderte jedes Mal, dass er länger am Strand blieb.
Doch immer, nachdem er ihn ein letztes Mal gegen die Wand geschlagen hatte, wusste er, dass er es wieder tun würde, um zu seiner Familie zurückzukehren.
Schon bald kamen Männer und nahmen das Bild weg, damit es ihn nicht mehr dazu brachte, mit dem Kopf gegen die Wand zu hauen.
Von nun an blieb ihm nur, jeden Gedanken zu nutzten, um gegen das Verblassen der Erinnerung anzukämpfen, der Erinnerung an das Meer und seine Familie.
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