Samstag, 19. April 2008
Der eigene Weg
Sein Atem ging schnell, die verkrampfte Stirn war deutlich sichtbar.
Er stand jetzt vor dem Tisch, während sein Gegenüber saß und ihn mit Irritation ansah.
Eine schnelle Handbewegung schlug das Wasserglas vom Tisch.
Es flog einige Meter weit und zersprang an einer Kommode.
Seine Stimme klang tiefer als sonst, ein Zeichen für seinen ungewohnten Ernst.
„Du willst mir sagen, wie ich mich zu entscheiden habe?“
Der sitzende Mann blieb stumm. Der stehende wiederholte seine Frage schreiend.
„Du willst mir sagen, was ich tun soll?
Wieso zum Teufel glaubst Du, dass ich Dir vertrauen kann?
Wieso zum Teufel denkst Du, dass Du etwas wüsstest, was mir hilft?"
Ein Tritt gegen den Stuhl ließ diesen krachend am Tisch anschlagen, der schmerzende Fuß interessierte den stehenden Mann nicht.
Er sah zur anderen Seite des Tisches, wo sein Gegenüber saß und ihn weiter wortlos und leer anblickte.
Der stehende Mann wusste: Dieser andere Mann wird dort noch sehr lange sitzen.
Er musste mit ihm leben, aber vertrauen wird er ihm niemals.

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