Sonntag, 12. Oktober 2008
Die Wahrheit der Nachbarn (eine Geschichte mit Niveau)
„Joachim, hast Du mitbekommen, was der Junge von den Mayers gestern Abend veranstaltet hat?“
„Was?“
„Der Junge, na wie heißt er doch…komm nicht drauf…egal. Hat immer nur schwarze Klamotten an…“
„Achso. Der. Sebastian heißt er.
„Ja, genau, Sebastian. Zwischenzeitlich war die Musik bei dem dermaßen laut, und andauernd kamen schwarz gekleidete Leute.
„Aha. Hab nichts gesehen oder gehört.
„Wer weiß, was die da machen. Kommen mir halt schon echt komisch vor. Nicht, dass die da drüben so Teufelsmessen feiern. Joachim, hörst Du mir zu?“
„Klar.“
„Und dann letztens, da war Sebastian mit einem Freund oder so auf der Straße, und dann haben die über so Sachen geredet…JOACHIM!“
„…Ja…was für Sachen?“
„Na Du weißt schon…“
„Nö.“
„Geschlechtsverkehr…“
„Was?“
„Ge schlechts ver kehr…“
„WAAAAS???“
„GESCHLECHTSVERKEHR!!!“
„Achso. Du meinst Sex.
„Ja…“
„Ficken.“
„JOACHIM!“
„Bumsen.“
„JOACHIM!“
„Ist ja gut…NAGELN!“
„JOACHIM, wirklich jetzt!“
„Ok Ok. Also, Du hast natürlich Recht Schatz, wie immer. Teufelsmessen und Sex-Gespräche auf offener Straße sind daneben.
Gut, dass unserer Junge nicht so ist. Er sitzt oben, lernt fleißig, danach rezipiert er zusammen mit Betti Gedichte von Schiller und morgen tritt er im Debattier-Club auf.“
„Joachim, ich wusste, wir verstehen uns.“

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