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Sonntag, 12. August 2007
Eine schöne Aussicht
tobi-wan, 14:46h
Die Fesseln taten ihm weh, schnürten in die Haut und saßen so eng, dass kein Platz für Bewegungen blieb. Versuche um sie zu lösen gab es am Anfang viele, aber das kurz aufkeimende Gefühl der Hoffnung, sich endlich von ihnen zu befreien, starb schnell.
Er musste auf dem Stuhl sitzen, denn die Seile pressten seine Hände, Arme, Beine, Füße, seinen ganzen Körper an das kalte Holz. Schreien konnte er nicht, der Knebel in seinem Mund war genauso fest wie seine Fesseln.
Den Kopf vermochte er zu drehen, doch wozu?
In diesem Raum existierte wenig, was ihn interessierte.
Wie auch, schließlich befand sich nichts darin, außer seinem Stuhl, ansonsten weißer Teppich, weiße Tapete, und die Leere.
Bald aber viel ihm ein Lichtschein auf, er flackerte auf dem Fußboden und der Wand vor ihm. Die Mauer in seinem Rücken hatte ein Fenster, da konnte er sicher sein.
„Wozu den Aufwand unternehmen, sich umzudrehen, schließlich wirst Du es sowieso kaum schaffen können.“
Am dritten Tag der Entführung erbarmte man sich seiner und stellte den Stuhl ans Fenster. Die Gardine hielt neugierige Blicke von außen ab, doch er konnte jetzt von seinem Stuhl aus alles beobachten, was draußen passierte. Am Anfang genoss er es, endlich wieder Leben zu sehen, und nicht nur die weiße Wand.
Alles war in Bewegung, mit oder ohne Ziel, aber in jedem Fall mit Gefühl.
„Hierfür hätte sich der Aufwand doch gelohnt…“
Er sollte sich irren.
Mit der Zeit tat ihm das Leben vor dem Fenster weh.
Er wollte es nicht mehr sehen, kniff die Augen zusammen,
aber immer noch drang zu viel Licht durch die müden Lider.
„Eine Augenbinde, dafür würde ich alles geben.“
Diesen Wunsch erfüllte man ihm nicht.
Er musste handeln, selber, ohne Hilfe.
Also rutschte er auf seinem Stuhl hin und her, eine mühevolle, zähe, unbefriedigende Arbeit.
Der Wunsch, die Welt vor dem Fenster nicht mehr sehen zu müssen, wurde stärker.
Irgendwann kippte der Stuhl um, der harte Aufprall auf dem Boden machte ihn bewusstlos.
Als er wieder zu sich kam, brauchte er einen Moment, um die Orientierung zurückzuerlangen.
Das Leben vor dem Fenster befand sich weit abseits seines Blickfeldes.
Er sah nur noch die weiße Wand und dachte bei sich, dass ihm die Aussicht gefiel.
Er musste auf dem Stuhl sitzen, denn die Seile pressten seine Hände, Arme, Beine, Füße, seinen ganzen Körper an das kalte Holz. Schreien konnte er nicht, der Knebel in seinem Mund war genauso fest wie seine Fesseln.
Den Kopf vermochte er zu drehen, doch wozu?
In diesem Raum existierte wenig, was ihn interessierte.
Wie auch, schließlich befand sich nichts darin, außer seinem Stuhl, ansonsten weißer Teppich, weiße Tapete, und die Leere.
Bald aber viel ihm ein Lichtschein auf, er flackerte auf dem Fußboden und der Wand vor ihm. Die Mauer in seinem Rücken hatte ein Fenster, da konnte er sicher sein.
„Wozu den Aufwand unternehmen, sich umzudrehen, schließlich wirst Du es sowieso kaum schaffen können.“
Am dritten Tag der Entführung erbarmte man sich seiner und stellte den Stuhl ans Fenster. Die Gardine hielt neugierige Blicke von außen ab, doch er konnte jetzt von seinem Stuhl aus alles beobachten, was draußen passierte. Am Anfang genoss er es, endlich wieder Leben zu sehen, und nicht nur die weiße Wand.
Alles war in Bewegung, mit oder ohne Ziel, aber in jedem Fall mit Gefühl.
„Hierfür hätte sich der Aufwand doch gelohnt…“
Er sollte sich irren.
Mit der Zeit tat ihm das Leben vor dem Fenster weh.
Er wollte es nicht mehr sehen, kniff die Augen zusammen,
aber immer noch drang zu viel Licht durch die müden Lider.
„Eine Augenbinde, dafür würde ich alles geben.“
Diesen Wunsch erfüllte man ihm nicht.
Er musste handeln, selber, ohne Hilfe.
Also rutschte er auf seinem Stuhl hin und her, eine mühevolle, zähe, unbefriedigende Arbeit.
Der Wunsch, die Welt vor dem Fenster nicht mehr sehen zu müssen, wurde stärker.
Irgendwann kippte der Stuhl um, der harte Aufprall auf dem Boden machte ihn bewusstlos.
Als er wieder zu sich kam, brauchte er einen Moment, um die Orientierung zurückzuerlangen.
Das Leben vor dem Fenster befand sich weit abseits seines Blickfeldes.
Er sah nur noch die weiße Wand und dachte bei sich, dass ihm die Aussicht gefiel.
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