Freitag, 17. Oktober 2008
am boden
ganz tief unten leben wir
lichtscheu und mit gesichtern voll dreck
wir plagen und quälen uns dabei selbst
alles für den höheren zweck

ihr da oben kennt uns nicht
aber lebt von dem, was wir schaffen
alles, was ihr könnt ist gaffen
und jeder blick verschmutzt uns mehr

niemals wart ihr in unserem dunst
bleibt stets unter euch, bei künstlichem licht
sonnt euch darin und werdet braun
betrachtet euer leben selbst als kunst

wir sind die pfeiler eurer häuser
geben euren kindern zu essen
an den schatten sind wir längst gewöhnt
seid ihr es auch, wenn wir euch mit runterziehen?

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Mein erster Eindruck:
Alles ist klein geschrieben.

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das geschah bewusst.

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wollt nur einen rechtschreibfehler anmerken ("stets" ohne h). anonsten schönes gedicht

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Da liest man seine Texte zig Mal, aber solch billige Fehler fallen einem trotzdem nicht ins Auge. Danke für den Hinweis!

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Na gut, wenn wir schonmal dabei sind... "wart" (Zeile 9) mit t statt mit d. Das ist ein genauso beliebter Fehler wie "ihr seid" (falsch: "ihr seit"), aber das hast du ja zum Glück richtig geschrieben ;-) .
Das Gedicht finde ich natürlich auch gut gelungen, thematisch wie auch poetisch oder wie man das nennt. Allerdings frage ich mich, wie die Unterschicht die Oberschicht schließlich mit in den Dreck ziehen wird... Wird sie das wirklich?

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Sie muss das nicht zwangsläufig tun, nein. Es kommt halt darauf an, auf welche Unterschicht Du das Gedicht beziehst.
Prinzipiell kann ein solcher Zustand aber sicherlich zu enormer Frustration führen, was wiederum Rachegedanken nach sich ziehen könnte. Dann würde sich die Frage stellen: Wie gehen die ehemaligen Herren mit ihrer neuen Situation um?
Ich will mit dem Gedicht nicht ausschließlich auf den Dualismus zwischen Arm und Reich hinaus, schließlich gibt es auch verschiedenste andere gesellschaftliche Unterdrückung.

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