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Samstag, 20. Oktober 2007
Sonnenstrahlen auf dem sinkenden Schiff
tobi-wan, 21:37h
Es begann mit diesem dumpfen Kreischen, als würden irgendwo weit entfernt sehr viele Fingernägel auf sehr vielen Tafeln entlang kratzen.
Das ließ viele Gäste erschreckt aufgucken, aber niemand wusste sofort, dass die linke hintere Schiffshälfte ein Leck bekommen hatte.
Niemand außer mir.
Ich aber scherte mich nicht weiter darum, obwohl ich die Folgen kannte. Wir waren alleine inmitten des Atlantiks, bis Rettung kam würde die Mehrzahl der Passagiere im Wasser ertrunken oder erfroren sein. Davon wollte ich mir den Tag nicht verderben lassen, zumal doch die Sonne so wunderbar schien. Ich entschied mich dafür, dass es an der Zeit war, diesen Tag mit einem Spaziergang an Deck zu würdigen. Um mich herum begannen die ersten Leute damit, panisch und planlos in der Gegend herumzulaufen, als könnten sie so ihrem Schicksal entfliehen. Ich wurde dadurch in meinem Spaziergang behindert, und deswegen verärgerte es mich ein wenig.
Endlich am Bug angekommen, trotz der vielen Menschen in meinem Weg, konnte ich spüren, wie sich das Schiff in Richtung Meeresgrund bewegte. Da sich das Heck zuerst mit Wasser füllte, würde ich am Bug bald für einen kurzen Moment eine hervorragende Aussicht auf den Ozean haben.
Neben mir war ein Mann so von der Angst gepackt worden, dass er keinen anderen Ausweg mehr sah, als über die Reling zu springen.
Ich beobachtete seinen Sturz zwar nicht, hörte aber, wie er auf der Wasseroberfläche aufschlug.
Das Schiff sank weiter, und ich wendete meinen Blick wieder der Sonne zu, die langsam damit begonnen hatte, am Horizont ins Meer zu tauchen, wie in einem Wettstreit mit dem Schiff.
Einige Passagiere hatten das Glück, Platz auf einem der Rettungsboote zu ergattern, von denen es zu wenige gab.
So entbrannten schon bald Kämpfe um die letzten Rettungsboote, bei denen sich besonders die Herrschaften aus der ersten Klasse ohne Rücksicht auf ihre feinen Anzüge oder Kleider gegenseitig an die Gurgel gingen. Ich betrachtete das Schauspiel von meinem Platz am Bug mit zunehmender Belustigung. Das fiel mir aber deswegen immer schwerer, weil nun der eben angedeutete Fall eintrat, in dem das Heck schon lange unter Wasser war und sich somit der Bug mehr und mehr in Richtung einer senkrechten Position zur Wasseroberfläche bewegte. Folglich endeten auch die Kämpfe um die letzten Plätze auf den Rettungsbooten auf eine Weise, deren Beschreibung ich mir sparen möchte. Und dann kam er, der Moment, auf den ich mich gefreut hatte:
Ich, fast alleine, ganz oben mit beiden Händen und aller Kraft am Geländer festhaltend, und vor mir eine wunderschöne Sonne, die im Meer verschwand und den Wettkampf mit dem Schiff knapp gewann.
Das ließ viele Gäste erschreckt aufgucken, aber niemand wusste sofort, dass die linke hintere Schiffshälfte ein Leck bekommen hatte.
Niemand außer mir.
Ich aber scherte mich nicht weiter darum, obwohl ich die Folgen kannte. Wir waren alleine inmitten des Atlantiks, bis Rettung kam würde die Mehrzahl der Passagiere im Wasser ertrunken oder erfroren sein. Davon wollte ich mir den Tag nicht verderben lassen, zumal doch die Sonne so wunderbar schien. Ich entschied mich dafür, dass es an der Zeit war, diesen Tag mit einem Spaziergang an Deck zu würdigen. Um mich herum begannen die ersten Leute damit, panisch und planlos in der Gegend herumzulaufen, als könnten sie so ihrem Schicksal entfliehen. Ich wurde dadurch in meinem Spaziergang behindert, und deswegen verärgerte es mich ein wenig.
Endlich am Bug angekommen, trotz der vielen Menschen in meinem Weg, konnte ich spüren, wie sich das Schiff in Richtung Meeresgrund bewegte. Da sich das Heck zuerst mit Wasser füllte, würde ich am Bug bald für einen kurzen Moment eine hervorragende Aussicht auf den Ozean haben.
Neben mir war ein Mann so von der Angst gepackt worden, dass er keinen anderen Ausweg mehr sah, als über die Reling zu springen.
Ich beobachtete seinen Sturz zwar nicht, hörte aber, wie er auf der Wasseroberfläche aufschlug.
Das Schiff sank weiter, und ich wendete meinen Blick wieder der Sonne zu, die langsam damit begonnen hatte, am Horizont ins Meer zu tauchen, wie in einem Wettstreit mit dem Schiff.
Einige Passagiere hatten das Glück, Platz auf einem der Rettungsboote zu ergattern, von denen es zu wenige gab.
So entbrannten schon bald Kämpfe um die letzten Rettungsboote, bei denen sich besonders die Herrschaften aus der ersten Klasse ohne Rücksicht auf ihre feinen Anzüge oder Kleider gegenseitig an die Gurgel gingen. Ich betrachtete das Schauspiel von meinem Platz am Bug mit zunehmender Belustigung. Das fiel mir aber deswegen immer schwerer, weil nun der eben angedeutete Fall eintrat, in dem das Heck schon lange unter Wasser war und sich somit der Bug mehr und mehr in Richtung einer senkrechten Position zur Wasseroberfläche bewegte. Folglich endeten auch die Kämpfe um die letzten Plätze auf den Rettungsbooten auf eine Weise, deren Beschreibung ich mir sparen möchte. Und dann kam er, der Moment, auf den ich mich gefreut hatte:
Ich, fast alleine, ganz oben mit beiden Händen und aller Kraft am Geländer festhaltend, und vor mir eine wunderschöne Sonne, die im Meer verschwand und den Wettkampf mit dem Schiff knapp gewann.
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