Dienstag, 19. Dezember 2006
Eine einfache komplizierte Frage
Er sah ihr direkt in die Augen, doch lange hielt sie seinem Blick nicht stand.
Schnell wandte sie sich ab und setzte ein nervöses Lächeln auf.
In diesem Moment wusste er, wie ihre Antwort aussehen würde.
Natürlich lies er sich nichts anmerken, schließlich war er ein Kerl.
„Ist in Ordnung, Du brauchst nichts zu sagen, ich verstehe Dich schon….“
Ihr Lächeln verschwand.
„Weißt Du, wir können ja auch einfach nur…“
An dieser Stelle unterbrach er sie.
„Ja, ok…“
Er schaute sie jetzt nicht mehr an.
„Also, ich muss dann mal los, wir sehen uns nächstes Wochenende oder so…“
Damit drehte sie sich um und ging.
In ihm brach etwas zusammen, an dem er sich über all die Monate festgeklammert hatte.
Er wollte endlich etwas riskieren und war gescheitert, was ihm ganz langsam bewusst wurde.
Hinter ihm tauchte sein Kumpel auf.
„Na, wie ist es gelaufen?“
Er bewegte sich kaum, sah ihr immer noch hinterher.
„Suboptimal, würde ich sagen…“
Der Kumpel klopfte ihm auf die Schulter.
„Tja, Frauen sind grausam, jetzt weißt Du es auch.“
Für einen Moment konnte er seinen Blick lösen.
„Nein, nicht alle. Sie ist es nicht, da war ich mir sicher…“
Er blickte nun wieder in die Richtung, in die sie gegangen war.
„Sie ist es nicht.“


Der Tragödie zweiter Teil

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