Montag, 10. September 2007
Deine Freundin (wäre mir zu anstrengend)
Das Ende der Party lag eine Stunde zurück, mittlerweile lugten die ersten Sonnenstrahlen über den Horizont. Er saß auf einer Bank nahe der Bushaltestelle, sie ging vor ihm auf und ab.
Schnelle Schritte zeugten von Unruhe, die sie alsbald auch verbal äußerte.
„Wir hätten das Auto nehmen sollen, dann müsste ich mir hier jetzt nicht den Arsch abfrieren.“
Der Vorwurf klang deutlich aus ihrer Stimme hervor.
Er sah auf und grinste.
„Du hast Recht, nächstes Mal machen wir das so. Dann trinke ich eben nichts.“
In Wahrheit hatte er seiner Freundin mehrmals angeboten, mit dem Auto zu fahren. Sie war dagegen gewesen („Zu einer Party kommt man mit dem Bus!“).
Rasch breitete sich Müdigkeit in ihm aus.
Dennoch: Ein Blick nach oben, entlang wunderbar abgestimmter weiblicher Rundungen, und schon verflog sie wieder.
Und erst diese leicht gelockten Haare, wie sie ihrem hübschen und ausdrucksstarken Gesicht den richtigen Rahmen gaben…
„Ich sollte sie öfters von vorne betrachten“, dachte er.
Nach einigen Sekunden kehrte seine Sprache zurück.
„War cool heute. Tolle Stimmung, alle meine Freunde da…“
Plötzlich blieb sie stehen.
„Also so toll fand ich´s nicht. Deine Freunde sind irgendwie so…langweilig…ich weiß auch nicht…ich finde keinen richtigen Zugang zu denen…“
(„Schatz, Du musst echt nicht mitkommen, wenn Du nicht willst…“)
Ein weiterer Blick nach oben, diesmal einige Zentimeter unterhalb des Halses gestoppt.
Er grinste weiter.
„Ok, nächstes Mal machen wir gleich, was Du willst.“
Sie drehte sich um, hatte ihn kaum gehört.
„Der Bus kommt. Wird auch Zeit. Einen Moment länger, und ich wäre erfroren.“
Er stand auf und nahm sie in den Arm.
„Ich liebe Dich.“
Er meinte es ernst.

Anmerkung: Der Titel stammt von einem Lied aus dem neuen Album der
besten Band der Welt.

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