Samstag, 5. August 2006
Die große Depression
Vor einigen Wochen hat man Deutschland kaum wiedererkannt.
Das Land, welches angeblich schon lange in depressiver Stimmung dahinwegetierte, befand sich Dank der unserer Nationalmannschaft in einer selten gekannten Hochstimmung. Selbst nach dem tragischen Aussscheiden gegen Italien erlangten wir nach kurzer Trauer schon bald unsere Feierlaune zurück, sodass nach dem gewonnenen Spiel um Platz drei die Fahnen wieder wehten und Autokorsos die Straßen verstopften. Nun, einen knappen Monat nach dem Ende der für das Land ungemein erfolgreichen WM wird es Zeit, die Frage zu stellen, was denn für die Menschen in Deutschland langfristig von der WM bleibt. Schaut man auf die Straße, macht sich zunächst Ernüchterung breit: Kaum noch Fahnen an Häusern oder Autos (was der eine oder andere bestimmt auch begrüßt...) und irgendwie gucken die Leute in Bus bzw. U-Bahn wieder genauso missmutig drein wie vor der WM. War´s das schon wieder, versinkt Deutschland von neuem in Selbstmitleid und Depression? Ich denke, dass uns die WM vor allem zwei Erkenntinisse gebracht hat: Wir können durchaus patriotisch sein, und zwar in einer lockeren, fröhlichen und ungezwungenen Art (was besonders die Rechten ärgern dürfte...).
Um eine Depression aber wirklich zu überwinden, reicht bloße Ablenkung nicht aus.

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